Es sind nicht nur die großen Locations und Events wie der Dogenpalast oder die Biennale, die den Kunstbetrieb prägen und es geht auch nicht nur um „altmodischen“ Renaissance-Prunk. Ihr werdet an vielen Ecken kleinere Ausstellungen und Ateliers lokaler Künstler und eine Menge „Modernes“ bis hin zur Avantgarde entdecken. Hier meine Kulturtipps Venedig.
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Kulturtipps Venedig
Peggy Guggenheim Collection
Im Palazzo der Kunstsammlerin Peggy Guggenheim direkt am Canal Grande gelegen findet Ihr eine großartige Kollektion an Bildern und Skulpturen nahezu aller namhaften modernen Künstler. Unter anderem die skandalträchtige Reiterskulptur „Angelo della Città“ von Marino Marini. Der Erzählung nach kann das bronzene Geschlechtsteil abgeschraubt werden und Fräulein Peggy hat damit in ihrem Palast gerne mal junge Männer gejagt. Internet: guggenheim-venice.it
Fazit: Unbedingt anschauen.
Ca‘ Rizzonico
Beeindruckender Palast mit der für die Renaissance typischen Einrichtung, Deckengemälden und einer großen Bildergalerie im Dachgeschoss. Danach seid ihr mit Renaissance- und Barock-Kitsch – Pardon: -Prunk – erst mal bedient. Der Palazzo wirkt wie der kleine Bruder des Dogenpalast. Ihr solltet dafür aber trotzdem mindestens zwei Stunden einplanen. Internet: carezzonico.visitmuve.it
Fazit: Gelungene Ergänzung zum Dogenpalast.
Galleria dell‘ Accademia
Die Galleria beherbergt in drei zusammenhängenden Gebäuden die weltweit größte Sammlung venezianischer Malerei, darunter namhafte Künstler wie Tizian, Veronese und Tintoretto. Mit 24 Räumen einer der imposantesten Museen dieser Art, die ich bisher gesehen habe. Nehmt Euch dafür auf jeden Fall einen kompletten Vormittag Zeit. Internet: gallerieaccademia.org
Fazit: Unbedingt anschauen.
Palazzo Grassi
Über drei Etagen gibt es opulente Architektur und Deckengemälde aus dem Spätbarock zu bestaunen. Darüber hinaus finden im Palazzo Grassi wechselnde Ausstellungen statt – aktuell: Sigmar Polke (Stand: September 2016).
Mit einem Kombiticket habt Ihr auch Zutritt zur Punta della Dogana mit einer Privatausstellung (sehr) moderner Kunst. Letztere finde ich grenzwertig „modern“, mit weißen Bildern kann ich leider immer noch nicht viel anfangen. Interessanter ist die Architektur des restaurierten Gebäudes, eine ehemalige Zollstation aus dem 17. Jahrhundert. Internet: palazzograssi.it, info.arte.tv
Fazit: Kann man machen, wenn noch Zeit bleibt.
Santa Maria de la Salute
Santa Maria de la Salute ist ein schlichter, fast minimalistischer Barockbau mit achteckigem Kirchenschiff und liegt am östlichen Zipfel von Dorsoduro mit tollem Blick auf San Marco. In einem Nebenraum gibt es eine kleine Ausstellung mit Bildern von Tizian und Tintaretto für € 4,00 zu besichtigen. Die Kirche hat eine sehr ungewöhnliche Ausstrahlung und steht glücklicherweise nicht auf dem Programm der Reisegruppen. Internet: wikipedia.org
Fazit: Lohnt sich, wenn Ihr sowieso in der Nähe seid.
Basilika San Giorgio Maggiore
Schöne Basilika auf der kleinen Insel San Giorgio Maggiore. Die Kirche ist vor allem wegen der grandiosen Aussicht vom Glockenturm ein guter Tipp. Der Zugang mit dem Aufzug zum Turm (nur außerhalb der Gottesdienste) kostet € 6,00 und ist überraschenderweise selbst an Sonntagen nicht sehr überlaufen. Internet: venediginformationen.eu
Fazit: Lohnt sich bei gutem Wetter wegen des Ausblicks.
Dogenpalast
Über den Dogenpalast muss man nicht viele Worte verlieren. Die 25 Räume und besonders der riesige Saal des Großen Rates – der größte ungestützter Saal (ohne Säulen) Europas – überfordern einen fast. Trotz der direkten Nachbarschaft zum überfüllten Markusplatz gab es keine Wartezeiten am Eingang. Spannend sind auch die Kellerverliese, die direkt in die Seufzerbrücke übergehen (im Ticket inbegriffen). Internet: palazzoducale.visitmuve.it
Fazit: Venedig ohne Dogenpalast ist möglich, aber sinnlos.
Jüdisches Ghetto
Das jüdische Ghetto ist auf einer kleinen Insel im Stadtteil Cannaregio gelegen. Dort gibt es ein Museum, das die Geschichte des Ghettos erzählt. Die alte Synagoge im obersten Stockwerk des Museums ist nur mit einer Führung zu besichtigen (€ 7,00). Nehmt Euch unbedingt Zeit, durch die umliegenden Gassen des Viertels zu streifen, das einen anderen Flair als das Zentrum hat und bei Weitem nicht so überlaufen ist. Internet: venediginformationen.eu
Fazit: Das Viertel um das Ghetto herum lohnt sich auf jeden Fall.
Ausstellung „Le Maccine di Leonardo“
Eher eine zufällige Entdeckung: die Dauerausstellung „Le Maccine di Leonardo“ in der Chiesa di San Barnaba im Stadtteil Dorsoduro über Leonardo da Vincis geniale Erfindungen. Viele seiner Skizzen sind als Modelle nachgebaut und können teilweise auch von den Besuchern bedient werden. Eine etwas skurrile Ausstellung, da das Thema nicht ganz in eine Kirche passt. Internet: tuttomusei.blogspot.de
Fazit: Wenn Ihr in der Nähe seid, lohnt sich ein Besuch.
Zum ersten Teil des Reiseberichts geht’s hier.
Eine schöne Zusammenfassung in beiden Teilen des Berichts. Meine Sorge war immer, dass Venedig mich wegen den Touristenmassen genauso abschrecken würde, wie Brügge – das war eine böse Erfahrung… aber es scheint nicht der Fall zu sein 🙂 Vielleicht mache ich mich mal doch auf den Weg nach Venedig.
Viele Grüße
Maria
Danke für das Feedback. Brügge war ich bisher noch nicht, aber gut zu wissen, dass man das wohl besser sein lässt 🙂
Grüße,
Martin
Toll geschrieben und deckt sich mit meinen Erinnerungen an meinen einzigen Besuch.
Weitermachen!
Danke für das Feedback 🙂