Reisen, China, Länder, Peking, Städte
Kommentare 2

Top 5 Peking Highlights – Eine Woche in Chinas Hauptstadt (1)

Erkenntnisse über China: Schulkinder beim Lernen

Wenn Ihr Peking richtig kennen lernen wollt, dann solltet Ihr mehr als die üblichen 2-3 Tage einplanen. Alleine die wichtigsten Sehenswürdigkeiten nehmen einen durch ihren Umfang schon so in Beschlag, dass für die Stadt selbst keine Zeit mehr bleibt. Hier meine top 5 Peking Highlights.

Die top 5 Peking Highlights

Wie schon in meinem Beitrag über die ersten Eindrücke beschrieben, fällt es schwer, sich sofort in die Stadt zu verlieben. Trotzdem kann ich nur raten, sich mit Peking ausführlicher zu befassen und ein paar Tage zusätzlich zu investieren. Es gibt hier mehr zu entdecken, als man auf den ersten Blick annimmt.

Es gibt in Peking eine Reihe von Highlights, die man einfach besuchen muss. Auch wenn touristisch überlaufen und über die letzten Jahre tot fotografiert, könnt Ihr erst dadurch die Größe des kulturellen Erbes erfassen, das die Stadt zu bieten hat.

Verbotene Stadt

Obwohl ich mir die Verbotene Stadt unter der Woche vorgenommen hatte, wurden am Eingang (nördlich des Tian’anmen-Platzes) zunächst meine schlimmsten Befürchtungen wahr. Der Touristenandrang war so groß, dass ich kurz mit dem Gedanken gespielt habe, das Ganze zu verschieben. Der erste Eindruck hat sich aber zum Glück schnell relativiert. Der Zugang ist top organisiert und es gibt ausreichend Ticketschalter und Security Checks, was die Wartezeiten enorm verkürzt.

Die top 5 Peking Highlights: Blick auf die Verbotene Stadt
Eingang zur Verbotenen Stadt

Zum anderen herrscht in der Palaststadt nur auf den Hauptstrecken Hochbetrieb. Wenn Ihr Euch Zeit für die Seitenwege nehmt, könnt Ihr in Ruhe die unzähligen Tempel, Gärten und Ausstellungen entdecken. Das Areal wird als DAS Meisterwerk chinesischer Baukunst bezeichnet und das macht auch Sinn. Nicht nur die über 700.000 m² Gesamtfläche beeindrucken, sondern auch das Konzept der strengen Geometrie nach dem Prinzip von Ying und Yang.

Die top 5 Peking Highlights: Reisegruppe in der Verbotenen Stadt
Chinesische Reisegruppe mit (Mao-) Mützen

Den Audio-Guide kann ich zwar empfehlen, aber beim nächsten Mal würde ich mich einer geführten Tour anschließen, um noch mehr der historischen Hintergründe mitzubekommen. Obwohl ich weit über zwei Stunden dort verbracht habe, konnte ich mir nur einen Teil davon erschließen. Die Verbotene Stadt ist einer der Highlights, für das sich auf jedem Fall ein zweites Mal lohnt.

Tian’anmen-Platz

Der Platz des Himmlischen Friedens (Tian’anmen-Platz) und Die Verbotene Stadt grenzen direkt aneinander und Ihr solltet für beides mindestens einen halben Tag einplanen. Der Platz selbst ist beeindruckend groß und hat trotz der typisch „kargen“ Architektur eine besondere Ausstrahlung. Europäische Besucher assoziieren mit Tian’anmen natürlich auch die Vorkommnisse von 1989 (Tiananmen-Massaker), wovon sich aber weit und breit kein einziger Nachweis findet.

Die top 5 Peking Highlights: Tian'anmen-Platz in Peking
Tian’anmen-Platz

Dass die Demonstrationen für die staatlichen Organe immer noch ein Thema sind, zeigen die immensen Sicherheitskontrollen an den Checkpoints, was besonders an den Wochenenden zu langen Warteschlangen führt. Am besten nehmt Ihr die Zugänge über die U-Bahn oder von Norden her über den Zhongshan-Park, was etwas entspannter ist.

Top 5 Peking Highlights: Selfie auf dem Tian’anmen-Platz
Foto-Objekt Tian’anmen-Platz

Für Chinesen ist das Mao-Mausoleum ein absolutes Highlight und durch die kurzen Öffnungszeiten (7:00 bis 11:00 Uhr) herrscht fast immer ein riesiger Andrang. Ich habe es verpasst, mir den einbalsamierten Mao anzuschauen, was aber im Nachhinein gesehen nicht dramatisch ist. Nach ewigem Anstehen wird man wohl von der Security in nur wenigen Minuten durch die Halle getrieben. Viel spannender ist es dagegen, das Treiben auf dem Platz in Ruhe zu beobachten und die Atmosphäre mit der Kamera einzufangen.

Himmelstempel

Vom Tian’anmen-Platz aus sind es zirka 30 Minuten Fußweg in südliche Richtung zum Himmelstempel (Tiantan), auch „Himmelsaltar“ genannt. Er ist ein weiteres UNESCO-Welterbe Pekings und angeblich die größte Tempelanlage Chinas. Andere Quellen sagen, er sei die größte Anlage zur Himmelsanbetung der Welt. Ich habe es nicht ausgemessen, aber der Umfang ist jedenfalls beeindruckend.

Die top 5 Peking Highlights: Mönch in roter Kutte
Mönch auf dem „Mondaltar“ (Huanqiutan)

Der Tempel diente den Kaisern zur Kontaktaufnahme mit dem Himmel, um für eine erfolgreiche Ernte zu beten. Das Highlight ist die Halle der Ernteopfer, ein markanter Rundbau, errichtet auf einer dreistufigen Marmorterrasse. Einen „Hauch von Mystik“ bekommt die Tempelanlage durch die Echo-Mauer, die die „Halle des Himmelsgewölbes“ umgibt und durch die Zahlensymbolik mit der dominierenden Zahl Neun und ihrer Vielfachen, die den Grundriss des „Mondaltars“ bestimmen.

Die top 5 Peking Highlights: Parkanlage im Himmelstempel
Himmelstempel – Parkanlage

Die Parkanlage mit seinen kleinen Wäldern und Grünflächen ist einer der schönsten, die ich während meiner Reise gesehen habe. Der Eintritt kostet überschaubare 28 CNY und es lohnt sich, dafür einen ganzen Vormittag einzuplanen. Zum besseren Verständnis der Geschichte und der Eigenheiten kann ich den Audio-Guide empfehlen. Bitte beachtet auch, dass die Anlage schon um 16:00 Uhr schließt.

Sommerpalast

Das Areal des 20 km nordwestlich vom Zentrum gelegenen (Neuen) Sommerpalastes hat eine beeindruckende Ausdehnung von 290 Hektar. Hierher zogen sich die chinesischen Kaiser samt Gefolgschaft in den heißen Monaten zur „Sommerfrische“ zurück. Der Palast ist zurecht seit 1998 UNESCO-Welterbe.

Die top 5 Peking Highlights: See im Sommerpalast
Neuer Sommerpalast – „Garten der Geselligkeit“

Ein Besuch der Palastanlage ist wie eine große Erkundungstour, auf der Ihr unzählige Türme, Gärten und Pavillons entdecken könnt. Am schönsten fand ich im westlichen Teil den „Garten der Geselligkeit“, der durch den kleinen See mit seinen Trauerweiden am Ufer eine ganz besondere Ruhe ausstrahlt. Aufgrund der enormen Größe solltet Ihr Euch für den Sommerpalast mindestens einen Vormittag einplanen. Mit Google Maps habt Ihr einen guten Überblick über die wichtigsten Highlights.

Die top 5 Peking Highlights: Schulklasse im Neuen Sommerpalast
Neuer Sommerpalast – Touristengruppe

Wie Ihr Euch denken könnt, ist der Neue Sommerpalast kein Geheimtip mehr und es wimmelt nur so von – meist chinesischen – Reisegruppen. Die Wartezeiten an den Kassen sind aber auch hier durch die gute Organisation erträglich und zumindest unter der Woche verteilen sich die Massen recht schnell, so dass der Nervfaktor gering bleibt.

Die top 5 Peking Highlights: Parkanlage des Alten Sommerpalastes
Parkanlage – Alter Sommerpalast

Der Alte Sommerpalast ist 15 Minuten zu Fuß entfernt und von seiner Fläche sogar noch größer als der Neue Palast. Die Anlage wurde seit Anfang des 18. Jahrhunderts nach und nach erweitert, unter anderem nach europäischem Vorbild im Barock- und Rokokostil. Durch die Zerstörung 1860 sind leider von den Gebäuden nur noch vereinzelte Ruinen übrig geblieben.

Der Park hat dadurch zwar einen besonderen Charme, aber nach dem Besuch des Neuen Sommerpalastes ist man schon so mit Eindrücken gesättigt und ausgepowert, dass ich von einer längeren Besichtigung abrate. Eine schnelle Alternative, wenn Ihr schon mal vor Ort seid, ist eine Tour mit der Elektrobahn oder dem Fahrrad. Beides könnt Ihr direkt am Eingang buchen beziehungsweise mieten.

Chinesische Mauer

Die Ausflüge zur Chinesischen Mauer – auch „Große Mauer“ genannt – könnt Ihr kurzfristig vor Ort in den meisten größeren Hotels buchen. Die am besten erhaltenen und restaurierten Abschnitte, bei Badaling und bei Mutianyu, erreicht Ihr in knapp zwei Stunden mit dem Bus. Badaling ist der beliebteste Teil und dadurch auch touristisch sehr frequentiert. Ich habe mir Mutianyu angeschaut, was nicht ganz so überlaufen ist.

Die top 5 Peking Highlights: Blick auf die Chinesische Mauer bei Mutianyu
Mauerabschnitt bei Mutianyu

Um ehrlich zu sein, hat mich der Ausflug nicht vom Hocker gerissen. Die Landschaft um die Mauer herum ist hauptsächlich Steppe und entsprechend eintönig. Bei Mutianyu geht es zunächst mit einem Sessellift nach oben. Von der Bergstation aus kann man auf eigene Faust in beide Richtungen die Mauer und die über 20 Aussichts- und Wehrtürme erkunden.

Top 5 Peking Highlights: Anstieg auf der Großen Mauer
Steile Anstiege – Große Mauer

Für den Trip müsst Ihr einen knappen Tag einplanen, da bei organisierten Ausflügen häufig ein Zwischenstopp in einem Teeladen oder ähnlichem eingelegt wird, was das Ganze in die Länge zieht. Der „antibarbarische“ Schutzwall mit einer Gesamtlänge von über 21.000 km (!) bietet neben den oben beschriebenen Abschnitten natürlich noch mehr. Das nächste Mal werde ich mir die etwas weiter entfernten Teilstücke bei Jinshanling und Simatai anschauen, die vor allem wegen der Wanderungen auf der Mauer beliebt sind.

2 Kommentare

  1. Konrad Roth sagt

    Die Mauerwanderung bei Simatai ist in der Tat sehr empfehlenswert, aber auch anstrengend. Man sollte unbedingt die Seilbahn hoch und die Drahtseilrutsche hinunter nehmen. Trotzdem braucht man für die ca. 10 km 4 – 5 Stunden und eine gute Kondition. Die Mauer ist an vielen Stellen zerfallen und es geht ständig hoch und runter. Auch zu bedenken ist, dass es keine Möglichkeit gibt, die Wanderung abzukürzen oder abzubrechen, da es keine Zufahrtswege gibt. Man sollte sich gut mit Getränken versorgen, ich habe die Wanderung bei ca. 30 Grad gemacht und war sehr froh über zähe Chinesen die gekühltes (!) Wasser mit Rucksäcken an entfernt Punkte transportiert und dort verkauft haben. Alles in allem ein unvergessliches Erlebnis, das einen Eindruck davon vermittelt, wie die Menschen sich früher dort bewegt haben. Und darüber hinaus tolle Ausblicke in die weite und bergige Landschaft.

    • Hallo Konrad, danke für die Ergänzung. Das nächste Mal werde ich das machen, ich denke, dort ist auch die Landschaft dann etwas spannender.

      Martin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert