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Zwischen Shinkansen und
Schwefelwolken – warum diesmal der Süden
Japan und ich – das ist mittlerweile eine Langzeitbeziehung mit gewissen Eigenheiten. Nach meinem allerersten Business-Trip vor über 20 Jahren (damals mit Anzug und Jetlag) und zwei späteren Trips mit Fokus auf Tokio, Kyoto, Nagano & Co., war klar: Es ist Zeit, dem Land mal von einer anderen Seite zu begegnen.
Diese Tour war Teil meines Sabbaticals (hier geht’s zum Überblicksartikel) – und genau der richtige Moment, um den Blick zu weiten, langsamer und intensiver zu reisen und nicht nur abzuklappern.
Und so wurde aus der Route eine über 4-wöchige Reise durch Gegensätze: Von Food Stalls zu Friedensparks, von Geisterinseln zu Höllenquellen – und immer wieder: Staunen, Aufsaugen, Verbeugen, Lächeln.

Südjapan Reiseroute – in a Nutshell
Ende Oktober bis Ende November ist eine fantastische Reisezeit für den Süden (Kyūshū): tagsüber meist mild, in den Bergen am Morgen schon frisch, in Tokio am Ende schon deutlich herbstlich.
Gereist bin ich überwiegend mit dem Shinkansen – bequem wie Business Class im Flugzeug – und weiter südlich mit Regionalzügen und Bussen, alles reibungslos via digitale Suica-Card. Die Tickets für den Shinkansen habe ich mir immer schon direkt bei der Ankunft am Bahnhof für die nächste Etappe besorgt – stressfrei und zuverlässig wie alles in Japan.
Als Reiseführer und -Planer hat sich mein langjähriger Begleiter Reise Know-How Reiseführer Japan bewährt (seit 2024 in neuer Auflage).
Über vier Wochen – 8 Stationen – völlig neue Eindrücke:
- Großstadtgefühl mit Vertrautheit in Tokio zum Auftakt
- Food-Stalls und Buddha-Stille in Fukuoka als Einstieg
- Friedenspark, Brücken & Geisterinsel in Nagasaki
- Burgflair und Onsen-Auszeit in Kumamoto
- Nebel, Natur und Naschkram im Onsen-Dorf Yufuin
- Höllentourismus mit Schwefeldampf in Beppu
- Wasserfall-Hike & Wagyu-Wunderland in Kobe
- Wolkenkratzer, Wandern und Wiedersehen in Tokio
Südjapan Reiseroute – meine Tour im Detail
Warum Tokio hier nicht die Hauptrolle spielt
Tokio war Anfang und Ende meiner Route, und natürlich war es wieder großartig. Aber: Im Fokus steht in diesem Artikel der Süden Japans – die anderen Stationen, die mich überrascht, inspiriert oder komplett (Spoiler: mit Schwefel) eingenebelt haben.
Wer Lust auf Tokio-Input hat: Hier gibt’s meine 7 Tipps für die Megacity
Trotzdem ein kurzer Einschub: Ich war jeweils knapp eine Woche in Tokio – habe Bekannte getroffen, Museen besucht, bin wandern gewesen (das geht prima in der Umgebung), habe neue Viertel erkundet, fantastisch gegessen und im quirligen Shinjuku gewohnt – also mittendrin.
Langweilig wird mir in Tokio nie. Ich freue mich jetzt schon wieder auf das nächste Mal.

Fukuoka (Hakata) – perfekter Einstieg in den Süden
Wie lange bleiben?
Vier Nächte waren für mich ideal – ein sanfter Einstieg in den Süden nach der Shinkansen-Fahrt aus Tokio (gut 5 Stunden). Zwei Nächte würden es auch tun, aber wenn du Zeit hast: Nimm sie dir. Es gibt mehr zu entdecken, als du auf den ersten Blick denkst.
Wer noch nie in Japan war, findet hier einen stressfreien ersten Kontakt. Und für Japan-Wiederholungstäter wie mich: eine willkommene Abwechslung zur Power-Metropole Tokio.
So fühlt sich Fukuoka an
Fukuoka ist modern, aber nicht anonym, traditionell, aber nicht verstaubt.
Die Stadt vereint Gegensätze – und das liegt auch an ihrer Geschichte: Hakata war früher eine eigenständige Handelsstadt, bevor sie mit der „Burgstadt“ Fukuoka zusammengelegt wurde. Heute ist die Bezeichnung je nach Viertel noch immer verwirrend – selbst auf Bahnhöfen oder Hotelwebsites wechselt das.
Aber egal wie du’s nennst: Die Mischung aus urbanem Flair und kulturellen Inseln hat etwas. Für mich wirkt Fukuoka wie: Tokio auf Halbmast. Kyoto ohne Kult-Stress. Und Osaka ohne Dauerbeschallung.

Meine 5 Highlights
- Tocho-ji Tempel – größte sitzende Holz-Buddha-Statue Japans. Bonus: Der dunkle Gang unterhalb der Statue – symbolisch, still, eindrücklich.
- Kushida-jinja Shrine – bunt, lebendig, mit kleinem Museum (leider ohne EN-Erklärungen). Trotzdem ein schöner Ort, gerade am Morgen.
- Tenjin & Daimyo District – ein Traum für Flaneure: kleine Cafés, stylishe Läden, Spaziergänge am Fluss, Bootsfahrt – inklusive Gesangseinlagen des Tour-Guide :-).
- Food Stalls (Yatai) – Fukuokas Streetfood ist legendär. Besonders abends rund um Nakasu. Wartezeit einkalkulieren – lohnt sich.
- Fukuoka Tower, Marizon Ressort & Beach – Stadtblick mit Sand unter den Füßen. Nicht spektakulär, aber sehr… Fukuoka.
Meine Tipps
Hotel-Tipp: APA Hotel Hakata Gion Ekimae. Preis-Leistung solide, top Lage zwischen den beiden Tempeln. Vieles zu Fuß erreichbar.
Museen nicht unterschätzen: Zum Beispiel das Fukuoka City Museum – liebevoll gemacht, mit guter englischer Audioguide-Website – lohnt bei Regen.
Shoppinglight statt Shoppingwahn: Canal City ist malliger als gedacht, aber durchzogen von Wasserläufen & Grün. Ungewöhnlich angenehm.

Nagasaki – Geschichte trifft Geisterinsel
Wie lange bleiben?
Fünf Nächte waren es am Ende wert. Nagasaki wirkt zuerst etwas spröde – aber wer bleibt, wird belohnt.
Nach der Anreise mit dem Shinkansen war klar: Hier tickt Japan nochmal anders. Und das ist gut so.
So fühlt sich Nagasaki an
Keine Stadt zum Verlieben auf den ersten Blick. Wer Hochglanz erwartet, wird enttäuscht. Wer neugierig ist, wird überrascht.
Die gelben, nostalgischen, ruckelnden Trams, die Hänge mit Blick aufs Meer, die Geschichte, die Architektur: Nagasaki entfaltet sich langsam – und dann ziemlich intensiv. Es ist eine Stadt, die sich nicht anbiedert.
Und vielleicht ist das gerade jetzt wichtig: Der Friedenspark war einer der bedrückendsten Orte meiner gesamten Reise – gerade in Zeiten, in denen unsinnige Kriege geführt werden. Als Mahnmal und Lernort bleibt Nagasaki unentbehrlich.

Meine 5 Highlights
- Friedenspark & Atombombenmuseum – Tourist:innen, Schulklassen, Stille. Alles auf einem Fleck. Zwei Stunden, die bleiben. Und schmerzen.
- Gunkanjima Digital Museum – Die Geisterinsel Hashima wird hier mit VR-Drohnenflug und detailreicher Ausstellung überraschend eindrücklich aufbereitet.
- Dejima Island – Der Ort, an dem Japan einst seine Handelsgrenzen öffnete. Miniaturmodelle, Ausgrabungen, gute Aufbereitung, auch auf Englisch.
- Megane-bashi & Umgebung – Die Brücke ist fotogen, klar. Aber das Viertel drum herum hat Atmosphäre: alte Steinpfade, versteckte Cafés, entspannte Flussszenen.
- Sofukuji & Kofukuji Tempel mit dem Friedhof dahinter – Eine fast märchenhafte Welt. Überwuchert, verwinkelt, still. Hiking-Feeling inklusive – aber du bist allein.
Meine Tipps
Aussicht nicht verpassen: Der 360°-Blick vom Mt. Inasayama (am besten abends) gehört zu den Top-Views Japans – mit der Gondel hoch. Wandern eher nicht empfehlenswert.
Chinatown? Kann man, muss man nicht. Wenn du eh in der Gegend bist: okay. Ansonsten kein Must-see.
Tram statt Google Maps: Gelb, nostalgisch, zuverlässig – und irgendwie ikonisch.
Übernachtet habe ich im Hotel Belleview Nagasaki Dejima – top Lage nahe der historischen Dejima-Insel, gute Anbindung an die wichtigsten Highlights.

Kumamoto – Zwischenstopp mit Burgblick und Barviertel
Wie lange bleiben?
Ich hatte drei Nächte, zwei hätten es auch getan – es sei denn, du willst wirklich in Ruhe durch die Museen streifen oder ins Umland.
Kumamoto war für mich vor allem: logischer und logistischer Zwischenstopp auf dem Weg nach Yufuin und Beppu. Der Direktweg von Nagasaki in die Onsen-Welt war zu aufwendig – also: Stopp, runterkommen, Ramen essen.
So fühlt sich Kumamoto an
Kumamoto wirkt auf den ersten Blick recht „funktional“ – aber es gibt diese kleinen Inseln, in denen die Stadt rockt: Allen voran das Viertel Shimotori, wo sich rund um die große Shopping-Mall ein echtes Bar- und Gastroleben entwickelt hat. Viele kleine Gassen, kein Hochglanz, aber Atmosphäre.
Die meisten Tourist:innen sieht man gebündelt an und in der imposanten Burg, die nach dem Erdbeben 2016 teils wieder aufgebaut ist. Abseits davon? Nicht allzu viel Tourismus. Oder ich hatte da schon meine selektive Wahrnehmung perfektioniert ;-).

Meine 5 Highlights
- Kumamoto Castle – Wahrzeichen. Aktuell teils Baustelle, aber der Hauptturm ist offen (über 6 Etagen, mit ausführlicher Doku). Gut organisiert, App mit englischer Erklärung.
- Suizenji Jojuen Garden – Etwas außerhalb, mein bisher schönster japanischer Garten. Mit Schrein, Teich, Teehaus, Luft holen – alles dabei.
- Shimotori Viertel – Shopping + Sake = Stimmung. Bars, Läden, Essensstände, kein Hochglanz, aber kleine Überraschungen in den Seitenstraßen.
- Contemporary Art Museum Kumamoto – Ideal bei schlechtem Wetter. Coole Architektur, überraschend gute Sonderausstellungen. Die Bibliothek wurde übrigens von Marina Abramović gestaltet (!).
- Kumamoto City Museum – Wer nach dem Burgbesuch noch Lust auf Geschichte hat: hier geht’s weiter. Nicht alles auf Englisch, aber charmant gemacht.
Meine Tipps
Hotel-Tipp: Ich war im Sotetsu Grand Fresa Kumamoto – direkt am Rand des Shimotori-Viertels. Perfekte Lage, super Preis-Leistung.
Burgbesuch am Wochenende? Es wird voll – aber selbst dann: gut organisiert und kaum Wartezeit.
Abends rausgehen lohnt sich! Kumamoto hat eine lebendige, aber entspannte Ausgehkultur. Viele Einheimische, wenig Touristen – genau mein Ding.
Wer Natur will: Der Aso-Krater wäre nicht weit, aber ohne Auto recht langwierig zu erreichen. War bei mir wetterbedingt gestrichen.

Yufuin – Nebel, Eulen, Berge & eine herzliche Überraschung
Ich war drei Nächte dort – das war völlig ausreichend, es sei denn, du willst noch tiefer in die umliegenden Berge eintauchen.
Nach dem Stadtleben in Nagasaki und Kumamoto war Yufuin aber genau richtig: Onsen statt Office-Vibes. Nebel statt Neon. Wanderschuhe statt Shinkansen.
So fühlt sich Yufuin an
Yufuin ist touristisch. Die Hauptstraße ist gesäumt von Souvenirläden, Imbissbuden und (zugegeben: sehr hübschen) Boutiquen. Aber: es bleibt relativ leise. Kein Geschrei, Müll oder Ähnliches – eben Japan.
Schon ein paar Meter abseits wird’s nochmal relaxter: Hügel, abgelegene Tempel, Nebel am Morgen. Yufuin war für mich mehr als ein hübscher Ort. Es war ein Reise-Highlight – wegen einer Begegnung, die mir noch lange im Kopf bleiben wird.

Meine 5 Highlights
- Mt. Yufu Hiking-Tour – Mein innerer Kompass wollte umdrehen: nur japanische Schilder, niemand unterwegs. Dann traf ich ein japanisches Ehepaar, das mich zum (vorderen) Gipfel mitnahm, und mir auch noch Essen und selbst angebaute Orangen anbot. Zum Schluss brachten sie mich mit dem Auto bis vor mein Hotel. Japan eben – aber genau deshalb unvergesslich.
- Lake Kinrin am Morgen – Wenn sich der Nebel langsam vom Wasser hebt und das Licht durch die Bäume fällt – genau, kitschig. Aber auch: magisch. Besonders im Herbst.
- Floral Village – Eine Mischung aus Harry Potter, Grimms Märchen und leichter Skurrilität. Muss man mögen – ich mochte es, irgendwie. Interaktion mit Eulen inklusive.
- Tempel-Tour: Bussanji, Konzenin und besonders der Oogosha Shrine – etwas außerhalb, kaum jemand unterwegs. Die Atmosphäre: still und mystisch.
- Ryokan-Feeling im Enokiya – war ein Traum: mehrere Onsen zur privaten Nutzung (buchbar via Touchscreen), sehr stylische Zimmer, und abends ein Mehrgangmenü, bei dem selbst Kaiseki-Gourmets nicken würden.
Meine Tipps
Unterkunft-Tipp: Enokiya Ryokan – siehe oben, zentral gelegen, ruhig, stilvoll. Und: selten so gut geschlafen.
Wandern? Ja, aber: Schilder meist nur auf Japanisch. Nicht abschrecken lassen – oder du triffst vielleicht auch deine persönlichen Guides :-).
Floral Village lieber morgens besuchen – tagsüber wird’s schnell voll, auch mit Schulausflügen und Reisegruppen.
Nicht zu spät anreisen. Viele Geschäfte & Restaurants schließen früh. Wie andere Onsen-Orte lebt Yufuin morgens und tagsüber – abends heißt es: Yukata anziehen und abtauchen.

Beppu – Höllen-Dampf, Fine Dining, ein Wasserfall für mich alleine
Wie lange bleiben?
Ich war drei Nächte dort – und das passte gut. Beppu ist nah an Yufuin, aber gefühlt eine andere Welt: weiter, größer, urbaner – und gleichzeitig: heißer, schwefliger.
So fühlt sich Beppu an
Willkommen in der Hölle. Und das meine ich nicht metaphorisch. Beppu ist bekannt für seine dampfenden Quellen, aus denen es an allen Ecken zischt, blubbert und brodelt.
Was ich nicht erwartet hatte: Die Stadt ist ziemlich großflächig – nicht das niedliche Kurörtchen, das ich mir vorgestellt hatte. Aber Beppu hat seinen ganz eigenen Reiz: zwischen unterirdischer Energie und tiefer Entspannung.

Was du in Beppu nicht verpassen solltest
- Jigoku Meguri – die Höllen-Tour – Beppu ist berühmt für seine „Jigoku“, die heißen Quellen mit klangvollen Namen wie „Blutsee“ oder „Höllen-Schlammtopf“. Ich habe vier davon geschafft – mehr braucht’s auch nicht, aber sie sind beeindruckend inszeniert, gepflegt. Zwar touristisch, aber wenn keine Busse anrücken, nicht unangenehm überlaufen. Machen.
- Durchs Zentrum streifen – Es gibt keine klassischen Sehenswürdigkeiten, aber Beppu hat Ecken, in denen sich das Dampfen der Stadt mit Altstadt-Charme vermischt.
- Mein Ryokan-Traum: Beppu Showaen. Zugegeben: die teuerste Unterkunft meines Sabbaticals. Aber das war’s wert. Eigener Bungalow, größer als meine Berliner Wohnung, am grünen Stadtrand gelegen, mit eigener Brücke zum Onsen, Blick auf einen Wasserfall (!) und Abendessen auf Sterne-Niveau.
Meine Tipps
Von Yufuin kommst du bequem mit dem Bus nach Beppu – dauert etwa eine Stunde, fährt regelmäßig.
Jigoku Meguri: Das Kombi-Ticket mit allen Höllen lohnt sich, aber wähle aus – nach vier Quellen hast du das Prinzip verstanden. Oder teile dir die Tour auf zwei Tage auf.
Ryokan-Splurge? Mach’s wie ich. Es war der perfekte Punkt auf der Reise, um für 2–3 Tage mal alles runterzufahren – und zwar stilvoll.
Was ich verpasst habe (und warum):
Hiking fiel bei mir ins Wasser – zu stürmisch, und die Infos zu den Trails waren eher… dürftig.
Sandbad im Takegawara Onsen, das in jedem Reiseführer auftaucht, habe ich ausgelassen – zu lange Wartezeiten. Und ich hatte ja ohnehin mein eigenes kleines Onsen-Paradies.

Kobe – Hidden Champ mit Fleisch und Flair
Wie lange bleiben?
Geplant war eigentlich nur ein kurzer Zwischenstopp – ich wollte von Beppu nicht in einem Rutsch nach Tokio durchfahren.
Osaka und Hiroshima hatte ich schon gesehen, also scrollte ich mich durch die Karte – und blieb bei Kobe hängen.
Am Ende waren es vier Nächte. Und bereut? Keine Sekunde.
So fühlt sich Kobe an
Kobe war für mich das, was man eine Reiseperle im Schatten großer Namen nennt. Zwischen Osaka und Himeji wird’s oft übersehen – zu Unrecht.
Die Stadt ist lebendig, charmant, unaufgeregt aufgeregt, aber mit allem, was man so braucht: gutes Essen, bunte Viertel, etwas Meer, etwas Neon, viel Nightlife.
Und ja, wenn man nach wochenlangem Fisch, Tofu, Algen und Miso mal wieder Lust auf Fleisch hat – dann bitte richtig: Kobe Beef, klar.

Meine 5 Highlights
- Sannomiya-Viertel – Das Herz der Stadt. Unzählige kleine Bars, Restaurants, Läden und Gassen, durch die man stundenlang treiben kann.Besonders morgens hat das Viertel einen fast melancholischen Charme, bevor der Trubel beginnt.
- Nunobiki Wasserfälle – In direkter Nähe zur Innenstadt, aber mit richtiger „raus aus der Stadt“-Atmosphäre. Drei Stunden abwechslungsreicher Hike, gut ausgeschildert, mit Aussichtspunkten – Einstieg bisschen tricky zu finden (durch ein Parkhaus), lohnt aber.
- Ikuta-Schrein – Einer der ältesten Shinto-Schreine Japans. Oft gut besucht, aber nie überlaufen. Und wer Glück hat, erlebt dort sogar eine Hochzeit. (Ich: Check.)
- Kitano-Viertel mit Ijinkan-Häusern – Alte Ausländerresidenzen, teils liebevoll restauriert. Klingt touristisch (ist es auch ein bisschen), aber die Lage am Hang, die Ruhe, die Architektur – schön zum Schlendern.
- Kobe Beef (wo sonst?) – Ich war unter anderem im Kobe Beef Yakiniku Okatora Sannomiya – wenn schon, denn schon. Selten hat Fleisch so sehr nach verdienter Belohnung geschmeckt – nach fast zwei Monaten on tour.
Meine Tipps
Hotel-Tipp: Ich war im Daiwa Roynet Hotel KOBE-SANNOMIYA PREMIER – modern, ruhig, aber zentral. Würde ich wieder buchen.
Kobe funktioniert wunderbar ohne Plan. Einfach losmarschieren – besonders rund um Sannomiya und Kitano.
Wasserfall-Wanderung nicht verpassen – einer der besten Natur-Ausflüge innerhalb einer japanischen Stadt, die ich gemacht habe.
Port Island kannst du auslassen – wirkt künstlich, mehr Industriegebiet, außer du willst in den Zoo (der sich für Familien mit Kindern durchaus lohnt) oder wegen dem Ausblick mit dem Zug über die Brücke fahren.

Fazit – Was bleibt vom Süden?
Nach Kobe ging’s zurück in altbekannte Gefilde: Tokio.
Noch ein paar letzte Runden durch Shinjuku, raus in die Natur, neue Restaurants und Bars ausprobieren, Wäsche waschen, und: vorbereiten auf die nächste Etappe: Bangkok.
Aber was bleibt vom Süden? Vor allem: Kontraste. Zwischen dampfenden Höllen und stillem Nebel, zwischen Ramenbars und Ryokan-Küche, zwischen Großstadt-Hektik und Wanderpfaden ohne Beschilderung.
Kyūshū war kein klassisches Postkarten-Japan – aber vielleicht gerade deshalb mein bisher intensivstes.
Und du? Warst du schon mal in Südjapan? Oder steht es noch auf deiner Liste? Schreib mir gern in die Kommentare, was dich am meisten interessiert hat – oder welche Stopps du auf deiner eigenen Kyūshū-Route nie auslassen würdest.
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